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Der Nilgiri Blue Mountain Train

Der spektakuläre Zahnrad-Dampfzug in den Nilgiri-Bergen im Süden Indiens.

Der Nilgiri Blue Mountain Train - die abenteuerliche Fahrt durch die Western Ghats.

Mit der Zahnradbahn durch die Western Ghats - ein besonderes Abenteuer in Südindien.

Wahrlich eine der ungewöhnlichsten und aufregensten Eisenbahnfahrten unseres Lebens. Aus der Gartenstadt Mysore mit ihrem riesigen Maharadscha-Palast erreichten wir per Linienbus, fünf Stunden auf der Motorabdeckung hinundher schaukelnd, nach zahllosen Serpentinen-Kurven die Höhen der Western Ghats, einem bedeutenden Gebirgszug im Westen Südindiens.

Auf circa 2.200 m Höhe liegt die von den Engländern forcierte Sommerfrische Udagamandalam (von den Indern einfach 'Ooty' genannt) mit dem Bahnhof des Nilgiri Blue Mountain Train.
 
Wegen seiner Einmaligkeit gehört dieser manchmal auch 'Toytrain' genannte Zug mittlerweile zum Unesco-Weltkulturerbe.

Nach Einlaufen des 'Nilgiri Passenger' wurden wir von der unglaublichen Menge der Mitreisenden - überwiegend indischen Touristen - ziemlich ruppig in ein Abteil der Holzklasse gedrängt, das sofort völlig überfüllt war.
 
Glücklicherweise ergatterten wir dadurch, eng eingequetscht, einen offenen Fensterplatz zur Talseite, den wir erst am Endlbahnhof nach knapp fünf Stunden wieder verlassen konnten.
 
Diese absolute Unbequemlichkeit, auch ein Toiletten-Besuch war natürlich unmöglich, wurde durch einmalige und wirklich spektakuläre Ausblicke auf Berge, Täler, Teeplantagen, Viadukte und Wasserfälle während der ganzen Fahrt nur marginal ausgeglichen.

Der Nilgiri Blue Mountain Train - die abenteuerliche Fahrt durch die Western Ghats.

Der erste Teil der Reise von 14 km ging per Diesel über ein abwechslungsreiches Hochplateau mit recht geringen Höhenunterschieden.
 
In Coonoor, dass auf circa 1.700 m über NN liegt, wurde dann die Diesellok gegen eine altertümliche, mehrere Jahrzehnte alte Dampflokomotive mit Zahnradantrieb aus Schweizer Produktion ausgetauscht.

Im Schneckentempo am Berghang entlang von endlosen Windungen, durch 16 Tunnel und über 19 einfache Viadukte führte nun die Trasse steil hinab.
 
Durch Wälder, Buschland und Teeplantagen, über Bäche und zahlreiche Wasserfälle führte die zuckelige Fahrt, dann schrien die Inder immer wieder, wie kleine Kinder 'Waterfall, Waterfall!', als wenn sie noch nie vorher einen Wasserfall gesehen hätten.

Mit einer maximalen Geschwindigkeit von unter zehn Stundenkilometern leistete die fauchende, stampfende und manchmal auch pfeifende Dampflokomotive Schwerstarbeit am Zahnrad.
 
Auch das sprichwörtliche 'Blumenpflücken während der Fahrt' war möglich, wie eine der Aufnahmen zeigt.
 
Ein solches Spektakel hatten wir bislang noch nie erlebt, allerdings griffen wir auch mal dabei in die kleinen Dornen der Seidenblumen-Sträucher.

Zum Einbruch der Dunkelheit erreichten wir nach 46 Kilometern, 1.900 Metern Höhenunterschied und knapp fünf Stunden Fahrtdauer dann die Endstation des Nilgiri Blue Mountain Train, den Bahnhof von Mettupalayam (Coimbatore) auf 330 m Meereshöhe.
 
Höchste Zeit für den Backpacker, sich dort ein einfaches, landestypisches  Hotel zu suchen.

Fotos, Fotos, Fotos... die Aufnahmen dieser Bildergalerie sind leider suboptimal:

Üblicherweise würden wir solche wenig gelungenen Fotos nicht veröffentlichen - es sind die Schlechtesten dieser gesamten Website!
 
Die Gründe liegen zum einen in der suboptimalen Fotoausrüstung, einer noch analogen Taschenkamera im APS-Format, die wir aus Gewichtsgründen bei dieser Rucksackreise nur dabei hatten.

Andererseits konnten wir uns an unserem offenen Fensterplatz kaum bewegen, so eingequetscht waren wir.
 
Gern wären wir auch mal bei einem der Halte ausgestiegen, um die alte Dampflokomotive, das indische Eisenbahn-Personal und den schönen Zug zu fotografieren, aber... wir kamen weder hinaus, noch wären wir wieder zurück in den Zug gekommen.

Nur wer schon einmal in Indien über Land gereist ist, kann sich ein Bild vom unbeschreiblichen Gedränge im und am Zug machen.

Weil sie außergewöhnliche Zeitdokumente des Nilgiri Blue Mountain Trains als Weltkulturerbe auf Schienen sind, haben wir die Aufnahmen trotzdem hier eingepflegt.
 
Nächstes Mal bleiben wir dort länger und machen schönere und qualitativ bessere Fotos, versprochen!

Wichtige Info für Weltreisende - durch Folgen starker Monsunregen wird die Trasse oftmals durch Brückenschäden unterbrochen.
 
Informieren Sie sich bitte vorher, ob dieser einmalige Zug auch verkehrt.

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