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Sudan Rail - ein afrikanisches Abenteuer

Das marode afrikanische Eisenbahnwesen des Sudan, hautnah in sehr seltenen Aufnahmen.

Sudan Rail - Eisenbahnanlagen aus der Kolonialzeit in Atbara und in Abu Hamed am Nilufer.

Der Sudan im Ostafrika ist ein ausgesprochen schwieriges Reiseland.
 
Die unbarmherzige Diktatur einer arabischen Herscherklasse macht es Besuchern wirklich nicht leicht. Hinzu kommen teils wirklich unerträgliche klimatische Verhältnisse mit Temperaturen, die oftmals 40° im Schatten übersteigen.
 
So wird der Sudan von Backpackern und 'normalen' Touristen weitgehend gemieden.
 
Warum wir uns trotzdem im Frühjahr 2003 zum Nil aufmachten und zu zweit als Globetrotter den nördlichen Sudan in öffentlichen Verkehrsmittel bereisten, lesen Sie auf unserer Sudan-Startseite:
Für Fahrten ausserhalb von Khartoum benötigt man generell ein 'Travel-Permit' der Behörde, zum Fotografieren eine sogenannte 'Photo-License'.
 
Trotz erworbener 'Photo-License' ist das Fotografieren im Sudan meistens streng verboten!
 
In der in Khartoum beim Cinematography Board des Minestry of Tourism & National Heritage des Sudan zu beantragenden Photo-License ist zweisprachig eine Liste von Gegenständen und Orten aufgeführt, die auf keinen Fall fotografiert werden dürfen, das hatten wir auch so unterschrieben.
 
Darunter waren aufgeführt - wie konnte es anders sein und gaaanz wichtig - natürlich auch die Eisenbahn-Anlagen der Sudan Rail.
 
Erheblich marode sind allerdings nicht nur die Schienenstränge, sondern auch das gesamte rollende Material der Sudan Rail, die überwiegend noch aus der britischer Kolonialzeit stammt.

Vielleicht sind es diese Fakten, die die sudanesische Regierung aus Scham dazu bewogen haben, das Fotografieren von Bahnhöfen und Bahnanlagen generell zu untersagen und… weniger die Furcht vor möglichen Spionage-Attacken - wer weiss?

Über das Verbot, Eisenbahnanlagen, Züge und Lokomotiven zu fotografieren, haben wir uns natürlich nicht halten wollen, sind wir doch Eisenbahnfans und -Fotografen mit Leib und Seele.
 
Unter den erschwerten Bedingungen der Umgehung des totalen Fotografier-Verbots haben deshalb die Aufnahmen dieser Bildergalerie natürlich den absoluten Seltenheitswert.
 
Der Bahnhof von Shendi, das Ausbesserungswerk Atbara und die Werkstatt in Abu Hamed.

Unsere Fotos wurden mit einer analogen Taschenkamera aufgenommen und später für diese Bildergalerie digitalisiert.
 
Sie zeigen zuerst den Bahnhof der Kleinstadt Shendy etwa 150 km nördlich von Khartoum.
 
Ausführlicher ist dann unser Report über die Bahn-Werkstätte und des Betriebshofes der Sudan Rail in der bei uns überhaupt nicht bekannten Großstadt Atbara an der Einmündung des gleichnamigen Flusses in den Nil, wo wir von den Mitarbeitern ungestört fotgrafieren konnten.
 
Einige Fotos zeigen anschliessend die spartanische und fast leere Bahn-Werkstatt in Abu Hamed, einer sandigen Kleinstadt am Nil.
 
Einen halben Tag lang festgesetzt, wegen des Fotografierens von Bahnanlagen - Peng!

Es kam, wie es kommen musste - so wurden wir beim Fotografieren der entlegenen Bahn-Werkstatt in Abu Hamed von zwei Polizisten festgenommen und einen halben Tag lang mühsam verhört.
 
Auch die kleine, tapfere Canon wurde vorübergehend konfisziert, eben weil das Fotografieren verboten war.
 
Vielleicht waren wir ja Spione, oder... auch nicht. Wer konnte das schon so genau wissen!
 
Nach quälend langen Stunden im Gebäude der örtlichen Polizei und weiteren Verhören in der Geheimdienst-Zentrale mitten in der sandigen Wüste, war am Ende der Film verloren, der Kopf aber noch oben.
 
Übrigens... die gewünschten Bilder konnten wir dann glücklicherweise am nächsten Tag unbeobachtet vom Nile-Hotel aus der Ferne doch noch fotografieren.
 
Die letzte Aufnahme der Bildergalerie zeigt den nur einmal wöchentlich verkehrenden Zug aus Khartoum nach seiner Ankunft in Wadi Halfa am Nasser-See, kurz nach einem heftigen Sandsturm. 
 
Abenteuerreisen in Afrikas grösstem Land, im Sudan am Nil entlang und durch die weite Sahara.

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