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Die Pyramiden im Sudan

Steinerne Zeiteugen der Pharaonenzeit im heissen Sahara-Sand... die Pyramiden des Sudan.

Die bemerkenswerten Pyramiden der schwarzen Pharaos entlang des Nils und in der weiten Sahara.

Meroe bei Shendi - der Jebel Barkal bei Karima - Merowe und die Königsgräber von Nuri.

Die Pyramiden im Sudan, beeindruckende steinerne Zeugen des Königreiches Kusch am Nil.

Wer sich bislang wenig mit der Pharaonenzeit beschäftigt hat, hat oft nicht realisiert, dass es über die drei berühmten Pyramiden in Gizeh bei Kairo hinaus nicht nur in Ägypten von Sakkara bis Medum, sondern auch am Nil im heutigen Sudan noch zahlreiche weitere Pyramiden errichtet worden sind.
 
Das Herrschaftsgebiet der Könige von Nubien oder des Reiches Kusch umfasste vor gut zweieinhalbtausend Jahren den nördlichen Teil des heutigen Sudan und den äußersten Süden des jetzigen Ägypten.
 
Das Reich der Kusch trieb bereits Handel mit arabischen und indischen Kaufleuten entlang des Roten Meeres und kam so auch mit griechischen als auch hinduistischen Einflüssen in Berührung.
 
Die 'schwarzen Pharaonen' haben viele ihrer Geheimnisse mit ins Grab genommen. Ihre Pyramiden geben den Wissenschaftlern so nach wie vor Rätsel auf und auch ihre Hieroglyphen sind noch immer nur zum Teil entziffert.
 
Fotos, Fotos, Fotos... aus dem geheimnisvollen Reich der 'Schwarzen Pharaonen' im Sudan.

Während unserer abenteuerlichen, selbst organisierten Reise durch den nördlichen Sudan im März/April 2003 haben wir eine Reihe der gewaltigen steinernen Zeugen aus dieser Zeit unter nicht ganz geringen Strapazen - die täglichen Temperaturen betrugen zwischen 38 und höllischen 45 Grad im Schatten - aufgesucht und in raren Aufnahmen festgehalten.
 
Zur Qualität der Fotos unserer obigen Bildergalerie müssen wir aber anmerken, dass die Bilder dem heutigen hohen digitalen Standard nicht mehr gerecht werden.
 
Wir benutzten auf unseren Rucksack-Reisen in Afrika damals aus Gewichtsgründen eine analoge APS-Taschenkamera, deren Ergebnisse später vom Negativ eingescannt wurden.
 
Hängen Sie also Ihre Erwartungen nicht allzu zu hoch, für uns zählt natürlich das authentische Erleben und die Erinnerung an eine zwar strapaziöse, aber unvergessliche Reise.

Die Pyramiden in Meroe bei Shendi - die Nekropole der Kusch

Zuerst sehen Sie die wohl bekanntesten Ruinen des Sudan, versteckt im gelben Saharasand unweit des Ostufers des Nils nordöstlich von Shendi, aber deutlich abseits der nach Atbara führenden asphaltierten Strasse. 
 
Aus der Zeit als Hauptstadt des Reiches Kusch sind Pyramiden, Tempel und Überreste der königlichen Stadt zu sehen.

Die zahlreichen Pyramiden Meroes sind mit einer Höhe von zehn bis 30 Metern nicht nur deutlich kleiner und laufen mit siebzig Grad weit spitzer zu als ihre älteren und viel berühmteren ägyptischen Vorbilder in Giseh nahe Kairo.
 
Die Gräber bestehen jeweils aus der Pyramide, einem mit szenischen Reliefs verzierten Totentempel davor und den Grabkammern unter der Pyramide. 
 
Die oftmals weit im Sand versunkenen Relikte stammen aus der Zeit von 350 vor bis 350 nach Christus.
 
Das erste zweifelsfrei einem Herrscher zuzuordnende Grab ist das des Ergamenes, der um 270 vor Christus regierte.

Wir erreichten das Ausgrabungsgebiet Meroe nach einer Übernachtung in Shendi, einer Provinzstadt etwa 180 km nördlich Khartoums.

Zuerst nutzten wir ein ortsübliches Pickup-Sammeltaxi bis in einen Vorort Shendis und anschliessend - bei unbarmherzig sengender Hitze in praller afrikanischer Sonne - einen angeheuerten Eselskarren durch Tiefsand sowie Schotter- und Geröll-Wüste der Sahara.
 
Zur Weiterfahrt bis in die nächste Provinzhauptstadt Atbara am Nil hatten wir glücklicherweise einen Lift auf der Ladefläche eines Pickups.

Die Pyramiden auf und neben dem Djebel al-Barkal bei Karima aus dem Reich Napata

Zahlreiche Zeugen der antiken Vergangenheit sind am Jebel al-Barkal, einem ca. 100 m aus dem Umland steil aufragenden Tafelberg nahe der Provinzstadt Karima im sudanesischen Bundesstaat asch-Schamālīya am IV. Nil-Katarakt, etwa 400 Kilometer nördlich Khartoums zu finden. 
 
Der 'heilige Berg' Jebel Barkal am westlichen Nilufer galt als religiöses Zentrum des Reiches Napata, das mit seinen Tempeln, Palästen, Pyramiden und Gewölben bis auf die gegenüber liegende Seite des Nils in heutige Merowe und nach Nuri reichte.
 
Auch der ägyptische König Thutmosis III. der 18. altägyptischen Dynastie im Neuen Reich, könnte seinerzeit den Machtbereich Ägyptens bis zum Djebal al-Barkal ausdehnen. 
 
Wir fotografierten die Nekropolen mit ihren Pyramiden nach einem steilen und kraftraubenden Aufstieg des Bergs al-Barkal sowie unterhalb des Massivs in nördlicher Richtung und die steinernen Reste des altägyptischen Amun-Tempels in Richtung Nil.
 
Die Ausgrabungsstätte von Merowe nahe Karima am östlichen Ufer des Nils

Per lokalem Minibus ging es ab Karima etwa fünf Kilometer stromaufwärts bis zu einer abenteuerlich anmutenden Nilfähre - heute abgelöst durch eine moderne Brücke - und dann per Pedes weiter in den ausgedehnten Ort Merowe am Endpunkt des Wadi Abu Dom am östlichen Ufer des Nils.

Die noch zu besichtigenden Relikte aus der Zeit des Reiches Napata in der antiken Ausgrabungsstätte Sanam gaben allerdings nicht viel her.

Ausser etlichen Säulenstümpfen im gelben Wüstensand der sudanesischen Sahara war für uns nichts Bedeutendes zu entdecken. 
 
Merowe ist bitte nicht zu verwechseln mit dem weiter oben beschriebenen Meroe.

Die Pyramiden und Königsgräber von Nuri, der königlichen Nekropole von Kusch

Nur mit einem kilometerlangem Fussmarsch in sengender Hitze nach Süden waren dann von Merowe aus die Pyramiden von Nuri am östlichen Ufer des Nils gegenüber des weithin sichtbaren Djebel al-Barkal zu erreichen.

Das Pyramidenfeld von Nuri enthielt die Grabstätten von 21 Königen sowie 52 oder auch 53 Königinnen und Prinzen. 
 
Die abgestuften, teils verfallenden Pyramiden stammen aus der Zeit, als das Reich von Kusch eine starke Macht war, also etwa von 800 vor Christi bis zur Zeitenwende.
 
Die eigentlich sehr interessanten Pyramiden von Nuri und das umliegende Gräberfeld haben wir etwas unangenehm in Erinnerung, weil uns auf unseren selbstständigen Entdeckungen nahezu pausenlos bettelnde Kinder recht agressiv belästigten.
 
Weitere Ausgrabungsstätten aus der Pharaonen-Zeit im Sudan

Es gäbe im heutigen Sudan noch eine ganze Reihe weiterer archäologischer Stätten zu entdecken, vieles ist noch im gelben Sahara-Sand versteckt, aber an manchen Stellen wird auch, oft sporadisch, von Archäologen-Teams gegraben.

Die zu erleidenden Strapazen und Entbehrungen einer solchen Tour sind auch nicht zu unterschätzen.
 
Dabei machen die große Hitze und die miserablen Unterkünfte des Landes am meisten zu schaffen - der Sudan ist eben nichts für 'Weicheier'!
 
Ausgesprochen wichtig für Reisen in die Nil-Oasen ist auch eine Malaria-Prophylaxe, wir haben unterwegs immer wieder viele Malaria-Kranke dahin siechen gesehen.

Wir waren damals auf eigene Faust im nördlichen Sudan mit unserer taffen österreichischen Reisepartnerin und häufig per Eselskarren, per Autostop oder in schrottreifen Omnibussen unterwegs - das pure, absolut authentische Afrika-Abenteuer, weit abseits der ausgetretenen Pfade!

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Meroe bei Shendi - der Jebel Barkal bei Karima - Merowe und die Königsgräber von Nuri.

Der Sudan - eine abenteuerliche Reise durch den Norden des Landes in Ostafrika.